Eindrücke aus acht Jahren Kämpfen gegen die innereuropäischen Grenzen, gegen die sogenannten „Dublin-Abschiebungen“
Am 15.Januar 2011 starben mehr als 20 afghanische Geflüchtete, als ihr Boot auf der Weiterflucht von Griechenland nach Italien in Seenot geriet und unterging. Ein 16jähriger Jugendlicher, der gerettet wurde, hat uns damals gebeten, die Geschichte aufzuschreiben, damit sie nicht vergessen würde.1 Die meisten dieser Toten wären noch am Leben, wenn es die Dublin-III-Verordnung nicht gäbe. Die meisten von ihnen hatten die Weiterflucht aus Griechenland damals zum wiederholten Male antreten müssen, nachdem sie aus anderen europäischen Ländern nach Griechenland zurückgeschoben worden waren. Wir widmen diesen Artikel der Erinnerung an die vergessenen Toten der inneren Grenzen der EU. Möge dieses Unrecht – wie dasjenige an den EU-Außengrenzen – möglichst bald Geschichte sein.